Dresden, am 07.09.2021- Sehr geehrter Herr Theiler, wir sind der Überzeugung, dass ein gedeihliches Miteinander - gerade in diesen für uns alle sehr turbulenten Zeiten - nur gelingen kann, wenn wir weiterhin offen und angstfrei miteinander kommunizieren können.
Wir möchten daher Bezug auf Ihre Email „Impfaufruf“ nehmen, die uns am 03.09.2021 erreichte und uns und viele weitere Kollegen, darunter auch geimpfte, überaus irritiert, ja empört hat. Sie schreiben dort unter anderem, dass es „bestimmt noch Kolleginnen und Kollegen gibt, die das Impfangebot vielleicht noch nicht angenommen haben und die ich hiermit motivieren möchte.“
Sie haben Recht: es gibt in der Tat eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen, die sich aus - wie wir finden - guten, überaus nachvollziehbaren und zu respektierenden Gründen dafür entschieden haben, das Angebot einer Covid 19 - Impfung nicht anzunehmen und auch nicht die Absicht haben, dies in Zukunft zu tun.
Nun reden wir hier von Menschen, die seit Jahrzehnten die Welt bereisen, auf allen international wichtigen Bühnen zu Hause sind, den strahlenden Klang der Sächsischen Staatskapelle überaus erfolgreich in alle Welt tragen und fest mit beiden Beinen im Leben stehen. Wir möchten Sie daher fragen, ob Sie tatsächlich meinen, diese Kollegen träfen wichtige persönliche Entscheidungen zu ihrer Gesundheit uninformiert, leichtfertig, besäßen nicht genug eigenes Reflektionsvermögen und bräuchten derartige „Motivation“ ?
Sie schreiben weiter vom Oktoberspielplan und führen aus: „Für die künstlerischen Projekte ist dies nur möglich, wenn wir in der Vielzahl der Inszenierungen und Konzerte die Abstände von 1,5 Metern unterschreiten, um in gewohnter Qualität und Zuverlässigkeit arbeiten zu können. Ich bin der Überzeugung, dass wir dies nur mit einer hohen Impfquote erreichen werden, ohne die Strukturen des Hauses übermäßig zu belasten.“
Ihre persönliche Überzeugung in allen Ehren - aber wir möchten daran erinnern, dass es in den letzten Monaten durchaus möglich war, erfolgreich groß besetzte Orchesterprojekte stattfinden zu lassen – alle mit weniger als 1,5 Metern Abstand und alle ohne „hohe Impfquote“ - dafür mit Test.
Uns erschließt sich auch nicht, wie es “die Strukturen des Hauses übermäßig belasten” könnte, wenn an diesem Procedere - nun für ja bedeutend weniger (ungeimpfte) Kollegen - festgehalten würde.
„Ihnen danke ich für den Schulterschluss. „Ein Pieks – er tut nicht weh, „hat aber große Wirkung für uns alle und für die Kunst!“
Abgesehen von der - mit allem Respekt - in Mode gekommenen und in unseren Augen absolut infantilen Sprachwahl („ein Pieks- er tut nicht weh…“- als ob es um den mehr oder weniger unangenehmen „Pieks“ ginge !!!!) - abgesehen also davon: Ist Ihnen bewusst, dass Sie hier persönlich und mit Ihrem Namen für eine Impfung mit Impfstoffen werben, die nur eine bedingte (Not-) Zulassung haben, deren Nutzen und Wirkung mehr als umstritten ist, die aber in relativ kurzer Zeit bereits tausendfach registrierte gefährliche Nebenwirkungen (allein das Paul - Ehrlich - Institut listet bis 31.07. 2021 131.671 gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Impfkomplikationen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung auf) und zahlreiche Todesfälle mit sich gebracht haben?
Wollen Sie die persönliche Haftung für ggf. im Zusammeng mit der Impfung eintretende Gesundheitsschäden gegenüber den Ihrem "Impfaufruf" folgenden Kollegen übernehmen? Wir möchten abschließend festhalten: wir empfinden derlei Mails als unangemessen und übergriffig.
Persönliche Entscheidungen zur eigenen Gesundheit sind und bleiben Privatsache - besonders wenn es sich um Impfungen mit völlig neuartigen, in Bezug auf Langzeitfolgen nur sehr rudimentär erforschten Impfstoffen handelt.
Wir möchte Sie daher bitten, diesen Umständen Rechnung tragend nicht mit weiteren ähnlich gearteten Appellen an die Belegschaft heranzutreten, sondern sich vielmehr dafür stark zu machen, dass unser Haus nicht zum traurigen Spiegel der fortschreitenden zerstörerischen Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte wird.
Mit freundlichen Grüßen - Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden
- Schreiben aus datenschutzrechtlichen Gründen hinsichtlich des
Impfstatus der einzelnen Verfasser ohne Unterschrift -