Nordrhein-Westfalen hat eine „Zielvereinbarung“ mit der DITIB und drei anderen Islamverbänden geschlossen. Unter dem Deckmantel der Integration und des guten Miteinanders soll so bedenkenlos der Einfluss der Islamverbände gestärkt werden. Ein Beitrag von Necla Kelek.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion, DITIB, ist ein von der Türkei gelenkter und finanzierter Verband von Moscheevereinen. Fast 1.000 aus der Türkei abgesandte Imame bestimmen die Religionsausübung der meist türkischstämmigen Gläubigen mit Freitagspredigten, die direkt aus Ankara kommen. Wie etwa die Märtyrerverehrung für in Syrien gefallene türkische Soldaten. Der Verfassungsschutz hält die DITIB für türkisch-nationalistisch.
Statt Kontrollen eine „Selbstverpflichtung“
Aufgrund unter anderem der Abhängigkeit der DITIB von der Türkei hielten sich bisher die Regierungen zurück, wenn es etwa um Vereinbarungen über den bekenntnisorientierten Islamunterricht durch die DITIB und andere Verbände ging. Bis zur letzten Woche. Da hat der Kultusminister von Rheinland-Pfalz, Konrad Wolf (SPD), die politischen und gutachterlichen Bedenken vom Tisch gewischt und eine „Zielvereinbarung“ mit der DITIB und drei anderen Islamverbänden geschlossen. In dem Vertrag bescheinigt der Minister, dass unter anderem die DITIB „wichtige Beiträge zum muslimischen und gesamtgesellschaftlichen Leben in Rheinland-Pfalz leistet.“