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Di, Feb
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Befreite Zeit - Die Zeitstrukturen, mit denen wir leben, sind ein mächtiges Herrschaftsinstrument — schütteln wir sie ab!

Gesellschaft
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Was genau ist eigentlich Zeit? Ein Empfinden von Veränderung, eine Zeitspanne oder ein Zeitraum — und wie wird sie bemessen? Woher stammt unser kalendarisches System und unser Zeitmaß in Jahren, Wochen und Stunden, und wer hat es zu welchem Zweck eingeführt?

Die Lebenswelt, in die wir hineingeboren wurden, hat uns einen nach Uhr und Kalender strukturierten Alltag aufgezwungen. Wenn wir es ernst meinen mit der Systemwende, ist es auch zwangsläufig notwendig, diese so strukturierte Zeit zu hinterfragen. Womit wir unsere Zeit verbringen, bestimmt, wer wir sind und wie wir leben.

Wollen wir wirklich frei und selbstbestimmt leben, sollten wir uns nicht diktieren lassen, was wir wann zu tun und zu lassen haben. ,,Unser“ Kalender- und Zeitsystem ist ein fundamentales Machtinstrument. Wem es gelingt, sein Leben nicht danach auszurichten, der rüttelt damit an einem gewichtigen Grundpfeiler der Herrschaft.
Zeit als Ideologie

Ein sich auf eine Ideologie berufendes psychisches Machtverhältnis, also ein institutionalisiertes politisches oder religiöses Dogma, wie der Kommunismus oder das Christentum, führt zuallererst immer ein neues Kalendersystem ein. Damit will man sich zum einen vom alten abgrenzen, vor allem aber entscheidend auf das Leben der Untergebenen einwirken und zwar durch die Strukturierung und Reglementierung der Zeit. Durch Feiertage, festgelegte arbeitsfreie und festliche Zeiten wird die aufgezwungene Ideologie quasi zu einem nicht hinterfragbaren lebens- und alltagsbestimmenden Naturgesetz.

So lässt sich ein absoluter Konformismus erzwingen, an den selbst diejenigen gebunden sind, die die jeweilige Ideologie eigentlich ablehnen.

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