Schon die Bezeichnung "Stadtgeländewagen" zeigt die Absurdität des Autotyps SUV, der weder fürs Gelände gebraucht wird noch für den Transport von Sportgerät, sondern einzig der persönlichen Aufrüstung im Straßenverkehr dient.
In Berlin ist der Fahrer eines SUV der Marke Porsche mit hoher Geschwindigkeit auf einen Bürgersteig gefahren. Wir wissen noch nicht genau, warum das passiert ist. Wir wissen nicht, ob der Fahrer vielleicht einen Krampf hatte oder einen epileptischen Anfall, ob er deshalb vielleicht nicht anders konnte. Wir wissen nur, dass er dabei vier Menschen getötet hat, vier Fußgänger: Zwei junge Männer, eine ältere Frau. Und einen dreijährigen Jungen. Es ist ein schrecklicher Unfall.
Darf man ihn zum Anlass nehmen, über den Sinn dieser Autos nachzudenken? "Die Instrumentalisierung eines fürchterlichen Verkehrsunfalls und seiner Toten markiert einen neuen Tiefpunkt der Debatte um eine Verkehrswende", meint Ulf Poschardt, der "Welt"-Chefredakteur mit Benzin im Blut. Und sein Kollege Jan Fleischhauer vom "Focus" nutzt die Gelegenheit, die schärfsten Autokritiker an den Rand der Demokratie zu schieben: "Auch die Umwelthilfe hat den Dreh raus, wie man eine tragische Geschichte so spinnt, dass ein Gewinn herausspringt und am Ende immer der alte Feind schuld ist. Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde, grüner Populismus sieht nicht sehr viel weniger eklig aus als rechter." [...]
Wir werden neue Regeln brauchen. Eine davon könnte tatsächlich sein, als ersten Schritt übermotorisierte Panzerkapseln aus den Städten zu verbannen, denn sie sind gefährlich, umweltschädlich und verbrauchen Platz. Wer damit trotzdem in die Stadt will, sollte einen hohen Preis bezahlen, mit Geld. Nicht die Fußgänger mit ihrem Leben.
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Anmerkung der Redaktion: Untermotorisierte Kecksdosen sind das Privileg der Grünen. Für alle anderen gilt, Leistung benötigt Hubraum.