Trump steht ständig mit dem Rücken zur Wand, das war schon im Wahlkampf so. Aber der Mann lässt sich dadurch nicht unterkriegen und ehe man sich versieht, hat er den Ball in der Hand und wirft ihn gezielt so, dass die Figuren fallen, die ihn angreifen. Einer, der ihn gut kennt, sagte einmal: „Wenn man denkt, Trump hat alles verloren, dann gewinnt er plötzlich und alle fragen, wie hat er das gemacht.“
Er ist 20 Stunden am Tag aktiv, denn er schläft nur vier Stunden und wacht trotzdem frisch und munter auf. Am Anfang stöhnten seine Mitarbeiter im Weißen Haus, weil er von morgens bis Mitternacht nur arbeitete und keiner von ihnen da mitkam. In den Pausen dazwischen informiert er sich. Natürlich schaut er Fox und auch andere Sender. Natürlich liest er, was über ihn geschrieben wird. Und natürlich geht er auch mal Golf spielen. Am liebsten mit anderen Politikern, sagt Trump selbst. Denn auf dem Golfplatz hätte er schon früher die besten Geschäfte gemacht.
So verbindet er oft das Vergnügen mit der Arbeit, denn es gibt viel zu tun in Amerika. Und nicht nur dort.
Aber nur darüber wird in den Medien lang und breit berichtet, alles andere, was er leistet, erfährt die Bevölkerung kaum aus dem Mainstream. Entsprechend liest man in den sozialen Medien immer wieder, er sei faul, würde nur Golf spielen und fernsehen. Die anti-Trumper unter den Medien – also fast alle – haben hier hervorragende Arbeit geleistet und den Teil der Menschen, die sich weigern, ihre Scheuklappen abzunehmen und einmal selbst zu recherchieren, hervorragend im Sinne der demokratischen Opposition instrumentalisiert. Da kann Trump machen, was er will, wer sich nicht selbst informiert, bekommt kaum mit, was im Lande wirklich läuft, weil solche Dinge nicht berichtet werden.
Aber jetzt sind sie zu weit gegangen. Die Mehrheit des Kongresses, der seit Januar 2019 von den Demokraten dominiert wird, hat für ein Amtsenthebungsverfahren gestimmt.
Das Fake-Russen-Dossier, die betrügerischen FISA-Überwachungsanträge, der völlig unnütze Sonderermittler Mueller – sie alle brachten nicht den gewünschten Erfolg und kommen demnächst als Bumerang zu den Erstellern zurück: Hillary Clinton, das Demokratische Nationalkomitee, das Justizministerium, das FBI und einige Geheimdienste unter Obama. Auch der wird nicht sagen können, er habe von nichts gewusst.
Jetzt, im Oktober, soll veröffentlicht werden, was Justizminister Barr und seine Ermittler, insbesondere Huber und Horowitz, in jahrelanger Ermittlungsarbeit herausgefunden haben. Und es soll nicht gut aussehen für einige, die einmal die höchsten Ränge des Landes bekleidet haben.