Isabel dos Santos soll die reichste Frau Afrikas sein. Jetzt hat sie ein Problem: Der neue Präsident Angolas scheint Ernst zu machen im Kampf gegen die Korruption.
Fast vier Jahrzehnte lange hat Angola wie ein korruptes Familienunternehmen funktioniert. Unter Präsident José Eduardo dos Santos waren die wichtigsten Posten im ölreichen Staat von Verwandten des Staatsführers besetzt. Einen Unterschied zwischen der Staatskasse und ihrem Privatvermögen machten diese kaum. Als schillerndstes Beispiel dieses Systems galt Isabel dos Santos, die Tochter des Präsidenten. Ihr Vermögen, angehäuft durch Beteiligungen an zahlreichen Firmen und als Vorsitzende der mächtigen staatlichen Erdölgesellschaft Sonangol, wird auf 2,2 Milliarden Dollar geschätzt. Die 46-Jährige, die in Angola auch «Prinzessin» genannt wird, gilt bis heute als reichste Frau Afrikas.