Eisenerz, 07. Oktober 2019 - Einsätze unter Tage - in Tunnels, Schächten oder Bergwerken - stellen Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen.
Sie beinhalten andere Risiken als Einsätze auf der Erdoberfläche. Gleichzeitig werden Einsätze in Tunneln oder U-Bahn-Schächten aber immer wahrscheinlicher. Bereits heute haben die meisten Städte aber auch kleiner Ortschaften große Kanalisationsnetze. Öffentlicher Verkehr wird immer mehr unter die Erde verlagert.
Forschungsgruppe
Deswegen forscht das Bundesheer, wie es Einsätze unter der Erde durchführen kann. Ziel dieser Forschungstätigkeit ist es, spezialisierte Soldaten für Einsätze unter Tage vorzubereiten. Ein weiteres Ziel ist die Ausarbeitung einer Dienstvorschrift, die als Grundlage für den Einsatz unter Tage verwendet werden kann.
Bei diesen Forschungen arbeitet das Bundesheer eng mit dem "Zentrum am Berg" der Montanuniversität Leoben zusammen. Dieses Forschungs- und Trainingszentrum befindet sich in Eisenerz. Es verbindet Altbergbau mit neu errichteten Straßen- und Eisenbahntunneln. Forschung und Training für Einsatzkräfte sind hier unter sehr realistischen Bedingungen möglich.
Orientierungsseminar
In einem Orientierungsseminar konnten sich Offiziere und Unteroffiziere über Herausforderungen und Risiken von Einsätzen unter Tage informieren. Eine Reihe von Experten vermittelte an fünf intensiven Tagen ihre Erfahrungen an die 18 Seminarteilnehmer des Heeres. Die Forschungsgruppe erklärte bisher gewonnene Erkenntnisse. Dieses Wissen wird nun an die verschiedenen Dienststellen weitergegeben.
Das Bundesheer verfügt bereits über notwendiges Fachpersonal und die spezialisierte Ausrüstung für Einsätze unter Tage. Angepasste Einsatzverfahren, anlassbezogene Zusammenziehung von Truppen müssen jedoch erst entwickelt und erprobt werden.
Besuch des US-Verteidigungsattachés
Der Besuch des US-Verteidigungsattachés in Österreich, Oberst Mark Barlow, strich die Bedeutung der Forschungsgruppe hervor. Barlow zeigte sich sehr interessiert und informierte sich über die Ausbildung und die Anlagen im Zentrum am Berg. Möglichkeiten zu einer weiteren Kooperation werden geprüft.
Quelle: Bundesheer.at