Die Kaufkraft und Stabilität unserer durch Nichts gedeckten Fiat-Währungen steht auf dem Spiel. Im Angesicht der vorhersehbaren und erwartungsgemäßen Wiederaufnahme von QE durch die Federal Reserve Bank oder die Europäische Zentralbank gilt dies mehr als jemals zuvor seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise im Jahr 2007!
Ich hatte Ihnen vor Kurzem berichtet, wie die Bewegung zu einer Abkehr vom Fiat-US-Dollar in den USA selbst bedeutsam an Fahrt aufnimmt, wo nunmehr mit South Carolina der vierte US-Bundesstaat eine gesetzliche Initiative auf den Weg gebracht hat, um sowohl Gold als auch Silber wieder zu offiziell akzeptierten Zahlungsmitteln – somit zu einer Parallelwährung zum US-Dollar auf amerikanischem Boden – zu machen.
Ich kann mir vorstellen, wie sich in nächster Zeit weitere US-Bundesstaaten dieser Bewegung anschließen werden, wodurch die Federal Reserve Bank im Angesicht eines innerstaatlich konkurrierenden Währungssystems aufgrund eines weiter in den Keller rasselnden Vertrauens in die Institution selbst irgendwann ihrem Ende entgegenblicken könnte.
BIZ warnt vor Liquiditätsklemme bei steigender Volatilität
Laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), einer Art Notenbank der Notenbanken mit Sitz im Schweizerischen Basel, könnten internationale Währungshändler ernsthaften Risiken entgegenblicken, wenn an den globalen Devisenmärkten abermals die Volatilität Einzug halten wird.
Einen Beitrag hierzu werde laut BIZ unter anderem eine Reihe von Innovationen in der Industrie beisteuern, da die Vielzahl an verschiedenen und miteinander konkurrierenden Handelsplattformen mit der Gefahr einhergehe, dass Investoren und Währungshändler ihr Kapital immer stärker auf diese zahlreichen Handelssysteme verteilten, wodurch sich die zur Verfügung stehende Liquidität an den Währungsmärkten stark zu fragmentieren drohe.
Allein aus dieser Gefahr resultiere der mögliche Ausbruch einer Liquiditätskrise an den globalen Währungsmärkten. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass es sich um die größten Märkte der Welt handelt. Manchen der bestehenden Handelsplattformen drohe im Zuge von potenziellen Turbulenzen an den Währungsmärkten die Liquidität auszugehen, wie die BIZ in ihrem jüngsten Quartalsbericht warnt.
Täglich neun Billionen US-Dollar gefährdet
In Zeiten von Stress könnten sich Währungshändler urplötzlich dazu veranlasst sehen, die an den Devisenmärkten zur Verfügung stehende Liquidität zu drosseln, um sich in einem solchen Moment voll und ganz auf den Handel mit jenen Kunden und Klienten zu beschränken, mit denen seit Jahren eine vertrauensvolle und gute Geschäftsbeziehung bestünde.
Laut Schätzungen der BIZ sehen sich annähernd neun Billionen US-Dollar an ausländischen Währungstransaktionen pro Tag (!) den Gefahren einer solch möglichen Krise ausgesetzt. Nicht von ungefähr sahen sich die globalen Währungsmärkte über den Verlauf der letzten Jahre im Zentrum einer zunehmenden Anzahl von sogenannten Flash Crashes.
Flash Crashs bei Yen und Pfund & Abkopplung des Schweizer Franken
Was geschieht, wenn es zu einem Flash Crash kommt? Plötzliche und wie aus dem Nichts eintretende Preisschwankungen führen dazu, dass die betroffenen Währungen aus vormals etablierten Handelsspannen – in den meisten Fällen innerhalb von wenigen Sekunden – aus diesen oft über mehrere Jahre etablierten Handelsspannen nach oben oder unten ausbrechen.
Zu Jahresbeginn durchstieß beispielsweise der japanische Yen innerhalb von nur sieben Minuten gehandelte Preismarken, die zuvor fast über den Verlauf einer gesamten Dekade Bestand gehabt hatten. Im Fall des britischen Pfund Sterlings ging es im Oktober 2016 in die exakt andere Richtung.
Damals rasselte das Pfund Sterling im Zuge eines Flash Crashes auf ein 30-Jahres-Tief. In der gesamten Industrie kam es zu weitläufigen Reformen und Regeländerungen, nachdem die Schweizerische Notenbank die Anbindung des Frankens an den Euro trotz anderslautender Versprechungen im Januar 2015 ohne Vorwarnung urplötzlich aufhob.
Die mit einem daraufhin einsetzenden Anstieg des Schweizer Frankens verbundenen Auswirkungen betrafen neben Brokerfirmen vor allem auch Banken, die im Namen ihrer Kunden und Klienten Währungshandel betrieben hatten. An den bestehenden Risiken und Gefahren habe sich seitdem trotz allem kaum etwas geändert, wie die BIZ warnt.