Eine Einzelschicht aus Bor-Atomen sorgt für Begeisterung bei Chemikern und Physikern. Das Material könnte Lithium-Ionen-Akkus verbessern, als Sensor dienen oder auch Wasserstoff speichern.
Vor noch gar nicht langer Zeit galt Graphen als das Material der Zukunft. Die superrobuste, nur ein Atom dicke Schicht aus Kohlenstoff-"Maschendraht" kann für Röhren, Bälle oder andere Formen verwendet werden. Und weil das Material Strom leitet, sprachen Materialwissenschaftler schon von einer neuen Zeit der Computer auf Graphen-Basis. Die EU investierte eine Milliarde Euro, um eine Graphen-Industrie in Gang zu bringen.
Die schöne neue Graphen-Welt lässt noch auf sich warten. Aber sie hat Interesse an anderen zweidimensionalen Materialien geweckt. Das spannendste darunter ist Borophen: eine einzelne Schicht von Bor-Atomen, die unterschiedliche kristalline Strukturen bilden.
Der Grund für die Aufregung darum ist die enorm große Bandbreite an Anwendungen, für die sich Borophen eignen könnte. Elektrochemiker hoffen, dass es zum Anodenmaterial in einer neuen Generation von leistungsfähigeren Lithium-Ionen-Batterien werden könnte. Chemiker sind angetan von seinen katalytischen Fähigkeiten. Und Physiker testen seine Eignung für Sensoren zur Entdeckung vieler Arten von Atomen und Molekülen.
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