In der Affäre um überhöhte Gehälter und teure Dienstwagen bei der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (Awo) ist nun das komplette Präsidium des Kreisverbands zurückgetreten. "Ab sofort kann und muss die Awo Frankfurt reorganisiert werden. Wir haben die Weichen gestellt", hieß in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.
Ein neues Präsidium soll am 18. Januar 2020 für eine Übergangszeit bis Ende nächsten Jahres gewählt werden. "Zweifelsohne sind im Kreisverband Frankfurt Fehler gemacht worden", hieß es. "Nach allem, was wir bis jetzt wissen, haben einzelne Personen, denen wir in der Vergangenheit vertrauten, wohl Maß und Mitte verloren." An den Bundesvorstand appellierte der Kreisverband, "kollegial und solidarisch die erforderlichen Prüfungen und Veränderungen zu unterstützen". Und: "Die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit muss unser gemeinsames Ziel sein."
Mit dem 300-PS-Mercedes zu Pflegebedürftigen
Nachtrag
Die verschwundenen Millionen der AWO, Teil 1: Wer hat das Geld?
Warnung vor diesem dreiteiligen Beitrag: Die Verflechtung der SPD und ihres Frankfurter Oberbürgermeisters, aber auch von CDU und Grünen in schmutzige Geschäfte der Arbeiterwohlfahrt (AWO), eine lahmende Staatsanwaltschaft und ein träger Finanzminister können Politikerverdrossenheit fördern.