Ein Mitarbeiter des SPD-Politikers findet, dass die Wissenschaftsfreiheit nicht für „Rechte“ gilt. Der Außenminister lässt ihn gewähren – schulmeistert aber andere Länder.
Ein ungarischer Volkswirtschaftsprofessor, Mitgründer einer oppositionellen Partei, aus der er dann aber austrat, kehrt nach seinem Ausflug in die Politik wieder an seine Universität zurück, um dort Vorlesungen zu halten. Ein regierungsnaher Mob verkündet öffentlich, er werde verhindern, dass der Professor wieder lehren kann. Als er es trotzdem versucht, brüllt ihn ein organisierter Mob als „Schwein“ nieder, bewirft ihn mit Papierkugeln und Müll. Die Polizei entfernt nicht etwa den Mob aus dem Hörsaal, sondern eskortiert schließlich den Hochschullehrer nach draußen.
Es stellt sich auch schnell heraus: einer der Organisatoren dieser praktischen Abschaffung der Wissenschaftsfreiheit ist Mitarbeiter einer Politikerin, die zur Regierungspartei gehört. Es meldet sich außerdem jemand zu Wort, der twittert, der Professor habe im Vorlesungssaal „nichts verloren“; die Menge, die ihn an der Lehre gehindert habe, hätte die „nationale Ehre gerettet“. Der Twitterer ist der für „Social Media“ zuständige Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro des ungarischen Außenministers. Der findet nichts dabei, das verfassungsmäßige Recht eines Wissenschaftlers abzuschaffen. Die Universitätsleitung erklärt das Niederbrüllen ihres Professors eilig zum „Diskurs“.