Eine Kolumne von Theo Sommer
Es hilft nicht, Russland als Angstgegner aufzubauen. Der Westen sollte mit dem Land nüchterner umgehen – sonst bleiben die globalen Probleme ungelöst.
In der jahrhundertealten Beziehung zwischen Deutschland und Russland hat es immer wieder sehr gute und sehr schlechte Zeiten gegeben. Einst waren die Länder enge Verbündete, etwa gegen die Expansion Napoleons; zu anderer Zeit waren sie erbitterte Feinde, so im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Ende des Kalten Krieges schienen sie zunächst wieder in Freundschaft vereint. Der russische Präsident Michail Gorbatschow ließ sich auf die deutsche Wiedervereinigung ein, obwohl er sie hätte verhindern können. Und der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker warnte: "Wir müssen verhindern, dass die Mauer, die wir jetzt niederreißen, einfach tausend Kilometer nach Osten verschoben wird."
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