Das russische Volk, die russische Politik und die Armee haben sich fast ausnahmslos geschlossen und entschieden gegen die Meuterei der Wagner-Söldner und ihres Anführers Prigoschin gestellt. Auch wenn man im Westen und in der Ukraine darauf hofft: Einen Dolchstoß in den Rücken der russischen Armee wird es nie wieder geben.
Die Rede von Wladimir Putin zu den Ereignissen um Jewgeni Prigoschin war sehr direkt und hart. Die Ereignisse wurden als bewaffnete Meuterei und Verrat am Vaterland bezeichnet. Die russischen Streitkräfte erhielten den Befehl, die Organisatoren zu neutralisieren.
Die Worte des Präsidenten deckten sich genau mit der öffentlichen Einschätzung der Geschehnisse, die sich in den letzten zwölf Stunden herausgebildet hat. Die prägnanteste, wenn auch stellenweise obszöne Einschätzung wird den Meuterern jetzt von den Bürgern von Rostow direkt ins Gesicht gesagt.
Noch gestern Nachmittag war Jewgeni Prigoschin in den Augen einiger Leute ein Held und ein patriotischer Wahrheitsverkünder, wenn auch teilweise zu hart in seinen Einschätzungen und Handlungen. Einen halben Tag später wurde ist er zum Komplizen des Feindes und zum Verräter an seinem Land und an seinen eigenen Kämpfern, die heldenhaft an der Front kämpfen, geworden.
Und zu diesem Urteil sind unsere Leute von sich aus gekommen, nachdem sie gehört und gesehen haben, was Prigoschin in den letzten Stunden gesagt und getan hat. Dies ist wahrscheinlich die beste Nachricht in der gegenwärtigen Krise. Russland ist in der Lage, alle Prüfungen und Herausforderungen zu meistern, aber nur, wenn sich seine Gesellschaft nüchtern über die Geschehnisse im Klaren ist und sich nicht von falschen Phantomen verführen oder in lähmende Starre versetzen lässt.