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Kriegsbericht vom 17. September 2018: Al-Qaida-Mitglieder geben sich als ´demokratische Aktivisten´ aus

Naher Osten
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Am 14 . September haben Tausende Menschen an von der Türkei unterstützten Demonstrationen quer durch die von Milizen gehaltenen Teile der Provinzen Idlib, Latakia und Aleppo im Nordwesten Syriens teilgenommen,

um sowohl gegen eine mögliche Großoffensive der Syrisch Arabischen Armee und ihrer Verbündeten zu protestieren als auch ihre Unterstützung der türkischen Politik in der Region kundzutun. Über diese Demonstrationen, die in mehr als zwei Dutzend Städten und Dörfern stattfanden, wurde von den Mainstream Medien als Paradebeispiel für Demokratie und den Widerstand gegen die blutige Diktatur von Assad weitgehend berichtet.

Allerdings haben sie versehentlich vergessen zu erwähnen, daß die größten Demonstrationen unter den Flaggen von Hayat Tahrir al-Sham (der ehemaligen al-Nusra Front, einem syrischen Zweig von al-Qaida) und ähnlich radikalen Gruppen standen, einschließlich dem Skandieren von religiösen Parolen der zumeist aus Milizen aus Idlib und mit ihnen verbundenen Mitgliedern bestehenden Teilnehmer, von denen viele maskiert und bewaffnet waren. Die Demonstration in Idlib wurde quasi zu einem Aufmarsch von Hayat Tahrir al-Sham.

Die Demonstranten haben zahlreiche Schilder benutzt, um das syrisch-iranisch-russische Bündnis zu verurteilen und sogar Rußland mit Terroranschlägen zu drohen. In Kafr Jales, beispielsweise, habe die demokratischen Aktivisten ein Großes Banner mit einem Bild von Meylüt Mert Altinas, einem türkischen Terroristen, hochgehalten, der im Jahr 2016 den russischen Botschafter für die Türkei, Andrei Karlow, ermordet hat. “Mit solchen Leuten werden wir gewinnen ... Die Türken sind unsere Brüder,” stand auf dem Banner.

Wissenswert ist, daß der Sohn des der Sohn des al-Qaida-Mitbegründers, Abdulla Azzam, Huthaifa Azzam, einen Tag vor den Demonstrationen, am 13. September die Mitglieder militanter Gruppen dazu aufgerufen hatte, die Verwendung radikaler Flaggen zu vermeiden, weil die internationalen Medien dies in ihrer Berichterstattung erwähnen könnten.

Am 15. September haben die Streitkräfte der Türkei (TAF) sechs Kampfpanzer, zehn Schützenpanzer und ein Kommandofahrzeug an ihren Beobachtungsposten in Shir Magahar und Eshtabraq in der Eskalationszone in Idlib stationiert. Zuvor hatte die TAF Kampfpanzer in Murak stationiert.

Die Stationierung von militärischer Ausrüstung der TAF, die Demonstrationen und die schräge Berichterstattung der MSM über die Umstände sind, ebenso wie zahlreiche Erklärungen der Vereinigten Staaten (VS) und ihrer Verbündeten, daß sie bei dem Erscheinen von Berichten über etwaige Vorfälle mit chemischen Waffen Syrien angreifen werden, sind Teil der derzeitigen Kampagne, die SAA und ihre Verbündeten von einem Todesstoß gegen die sich in Idlib versteckten Terroristen abzuhalten. In dieser Situation lautet das gemeinsame Ziel der Türkei und des von den VS angeführtem Blocks, Hayat Tahrir al-Sham und ähnliche Gruppen zu schützen, um die bewaffnete Opposition gegen die Regierung in Damaskus in Nordwest-Syrien am Leben zu erhalten.

Am 16. September hat ein Sprecher der Kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) offiziell erklärt, daß die YPG sich nicht an der erwarteten Operation in der Provinz Idlib beteiligen wird. Er fügte hinzu, daß die kurdische Gruppe weiterhin Angriffe auf die türkisch geführten Kräfte in Afrin verüben wird.

Bereits zu Beginn des Jahres waren Berichte über die mögliche Teilnahme der YPG bei dem Vorstoß in Idlib, inmitten von Annäherungsversuchen zwischen der politischen Führung der Kurden und Damaskus aufgetaucht, die durch eine Reihe von Niederlagen der YPG in der Pattsituation im Kampf gegen türkisch geführte Kräfte und Erklärungen des VS-Präsidenten, Donald Trump, über einen baldigen Abzug der VS-Truppen aus Syrien entstanden sind. Als nun klar wurde, daß Trumps Erklärungen nur Behauptungen gewesen sind, haben die YPG ihre ablehnende Haltung gegenüber der syrischen Regierung gefestigt, indem sie sich zu selbst erklärten Vasallen der VS in Syrien gemacht haben.

Andererseits vermeidet Washington seine Unterstützung der YPG in der Region offiziell zuzugeben, um eine weitere diplomatische Eskalation mit der Türkei zu verhindern. Die von den VS angeführte Koalition bevorzugt es die Bezeichnung, Demokratische Kräfte Syriens, ein mutmaßliches Bündnis aus zahlreichen Gruppen, die tatsächlich von der YPG dominiert werden, in Berichten über ihre Bodenoperation in Syrien zu erwähnen.

Derzeit arbeoten die SDF daran den ISIS in dem am Ostufer des Euphrats gehaltenen Kessel von Hajin zu eliminieren. SDF-Einheiten haben zwar etliche von dessen Stellungen dort erobert, aber ein Großteil der Region verbleibt in den Händen des ISIS.

Am 16. September sind zwischen der SAA und dem ISIS in der Wüste von Deir ez-Zor erbitterte Gefechte ausgebrochen bei denen die Terrorgruppe zahlreiche Stellungen der Regierung angegriffen hat. Zuvor hatten einige regierungsnahe Quellen erklärt, daß die Wüste vollständig gesichert worden sei. Diese Berichte sind unwahr.

Quelle: https://southfront.org/syrian-war-report-september-17-2018-al-qaeda-members-in-idlib-pretend-to-be-democratic-activists/

Übersetzung©: wunderhaft