...Sehr geehrter Herr Bundespräsident !
Es ist durchaus lobenswert, dass das offizielle Österreich und die katholische Kirche, sich in einen gemeinsamen Akt im Parlament am 17.11. 2016 zu ihrer Verantwortung bezüglich struktureller und traditioneller Gewalt und sexueller Ausbeutung von Heim und Internatszöglingen bekannt hat.
Beweis:
https://www.parlament.gv.at/PERK/NRBRBV/STAATSAKT/
Dieser noble Akt bleibt aber nur eine leere Geste solange nicht, die immer noch bestehenden Strukturen und Netzwerke der sexuellen Ausbeutung von Kindern zerschlagen und die immer noch hochaktiven Täter unschädlich gemacht worden sind.
SACHVERHALTDARSTELLUNG aus der Sicht einer Opferschutzorganisation !
In Österreich hat sich seit vielen Jahren ein pädo-kriminelles Netzwerk etabliert und Politik und Behörden infiltriert. Nur deshalb war es möglich, dass jahrzehntelang Tausende von Kindern in Heimen, Wohngemeinschaften, Behinderteneinrichtungen und kirchlichen Internaten gequält, vergewaltigt und sexuell ausgebeutet wurden. Nur durch die intensive Medienberichterstattung ist zuerst die Kirche und dann auch die Politik gezwungen worden zu reagieren und diese Tatsache einzugestehen. (Siehe Medienberichterstattung Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen wie Internaten der Schulbrüder, Benediktiner etc. und Landeskinderheimen August Aichhorn Haus, Schloss Wilhelminenberg, Kinderheim Hohe Warte etc.)
Um die Opfer zu entschädigen wurden von der katholischen Kirche und von der Landespolitik Kommissionen eingerichtet, die Missbrauchstäter blieben aber bis zum heutigen Tag ungeschoren. Leider ist die österreichische Justiz nicht willens die zahlreichen immer noch aktiven Täter unschädlich zu machen. So wurde von führenden Vertretern der Staatsanwaltschaft Wien bis hin zum leitenden Oberstaatsanwalt die Aktivitäten des pädokriminellen Netzwerks auch im Fall Kampusch amtsmissbräuchlich vertuscht.
Der ehemalige Präsident des obersten Gerichtshofs Dr. Johann Rzeszut hat diese Tatsache in seinem Brief an die Club-Obmänner aller im Parlament vertretenen Parteien öffentlich gemacht. Viele in ihrer Kindheit z.B. in katholischen Eliteschulen schwerstmissbrauchte Zöglinge haben sich im Laufe der Schuljahre mit ihren Tätern solidarisiert und missbrauchen nun gemeinsam mit ihren Peinigern die nächste Schülergeneration.
Aus diesen Täterketten sind Seilschaften entstanden, die sich gegenseitig in Machtpositionen hieven und ihre Macht dazu missbrauchen, an Kinder heranzukommen um diese straffrei sexuell ausbeuten zu können. Aufdecker, die dieser kriminellen Organisation auf die Schliche kommen werden existenziell bedroht, gemobbt, versetzt, gekündigt, besachwaltet, zwangspsychiatriert, zwangspensioniert oder sogar ermordet (Oberst Franz Kröll Chefermittler im Fall Kampusch).
Der österreichischen Politik und den zuständigen Behörden sind diese Fakten durchaus bekannt. Sie werden seit Jahren von Opfern, Angehörigen von Opfern, Lehrern, Erziehern, Sozialarbeitern und Opferschutzvereinen darauf hingewiesen. (Karlsson Bericht „Verwaltete Kinder“ 1974).
Der Verein Opferoffensive weist seit vielen Jahren nachweislich sämtliche verantwortlichen Amtsträger: Minister, Abgeordnete aller Parteien Landeshauptleute, Bischöfe und Spitzenbeamte von Justiz, Polizei und Jugendamt auf die Existenz “pädokrimineller Netzwerke“ hin, und hat auch immer wieder Anzeige gegen zahlreiche Täter und Täterorganisationen erstattet.
Diese werden aber bis zum heutigen Tag von unserer täterfreundlichen Justiz geschützt und trotz tausender Opfer wird, immer noch die Existenz dieser kriminellen Netzwerke, die sich jetzt auch ungehindert an Flüchtlingskindern vergreifen, geleugnet.
Es sei in diesem Zusammenhang auf ein Zitat von Nationalratspräsidentin Mag. Prammer bezüglich der Ära von Justizministerin Mag. Bandion-Ortner vom 30.1.2011 hingewiesen.
Die Strukturen in Österreich funktionieren noch ganz gut – bis auf die Justiz!
In diesem Zusammenhang ersuchen wir sie dringend um einen Gesprächstermin! In der Hoffnung auf Ihr Verantwortungsbewusstsein und Ihren, Mut sich dieser unschönen Problematik zu stellen
verbleibe ich mit freundlichen Grüßen , hochachtungsvoll
Herbert SZLEZAK Sprecher des Vereins OPFEROFFENSIVE
Tel: 0664 88 47 17 67