Die Zeiten, in denen Weltraumwaffen Science-Fiction-Elemente in James-Bond-Filmen waren, sind lange vorbei. Jetzt geht auch die Nato das Thema an.
Die Nato stellt sich darauf ein, dass Kriege künftig auch im Weltraum entschieden werden könnten – zum Beispiel durch Angriffe auf strategisch wichtige Satelliten oder einen Einsatz von Waffen im All. Zur Vorbereitung will das Militärbündnis bei einem am Mittwoch beginnenden Verteidigungsministertreffen erstmals eine Weltraum-Strategie beschließen.
„Es ist wichtig, dass wir auch im Weltraum wachsam sind“, erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Nato könne zu einem Schlüsselforum für den Austausch von Fähigkeiten und Informationen werden.
Operationsgebiet Weltraum
Ende des Jahres könnte die Nato den Weltraum dann sogar zu einem eigenständigen Operationsgebiet erklären. Damit würden zusätzliche Ressourcen bereitgestellt und mögliche Angriffe aus dem Weltraum so behandelt wie bislang solche am Boden oder im Luft-, See- oder Cyberraum. Zuletzt hatten die Nato 2016 das Netz zum eigenständigen Einsatzgebiet erklärt, um sich besser gegen Hackerangriffe, die Stromnetze oder Kommunikationstechnik lahmlegen, wappnen zu können.
Ein Grund für die verstärkte Beschäftigung mit dem Thema Weltraum ist, dass die Nato immer mehr von Technik im All abhängig ist. Über Satelliten läuft die Kommunikation bei Militäreinsätzen, sie werden zur Aufklärung und Spionage sowie für Navigationssysteme genutzt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein Angriff auf Satelliten der Nato-Staaten ihre Verteidigungsfähigkeit erheblich einschränken könnte.
Hinzu kommt, dass Angriffe auf Satelliten im Fall eines Krieges genutzt werden könnten, um Teile des öffentlichen Lebens lahmzulegen. So könnten zum Beispiel die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs und der zivile Verkehr schwer beeinträchtigt werden.