EZB-Präsidentin Lagarde hat gegen die Inflation nur Propaganda zu bieten. Jede Zinsanhebung könnte schließlich das Kartenhaus der Staatsfinanzierung zum Einsturz bringen. Fragt sich nur, wie lange das Finanz-Establishment noch mitmacht, wenn die Bankkunden das Vertrauen verlieren.
Während die Inflationsraten nicht nur in Deutschland, sondern im gesamten Euro-Raum nach oben schießen und unabhängig von den Verbraucherpreisen besonders die Immobilienpreise in den Innenstädten Höhen erreicht haben, die bislang unvorstellbar schienen, setzt die EZB auf Propaganda, statt die Inflationsrealität als Folge ihrer langjährigen Nullzins- und Anleihenkaufpolitik anzuerkennen. Die EZB-Präsidentin – mit bürgerlichem Namen Christine Lagarde, obschon sie angesichts der Preisentwicklung den Beinahmen „Madame Inflation“ verdienen würde –hat einen der Herausgeber der FAZ zu sich zitiert, um im Sonntagsgespräch die Deutschen zu beruhigen. Unbelastet durch finanzökonomische Sachkenntnis setzt die Pariserin auf die einnehmende Wirkung ihrer französischen Allüren. Die Deutschen sollen bitte verstehen: Alles wird wieder gut. Die gegenwärtige Preisdynamik bei den Verbraucherpreisen sei nur vorübergehend.
Ihre treue Sekundantin, Isabel Schnabel, einstmals Ordinaria für Finanzökonomie an der Universität Bonn, jetzt EZB-Direktoriumsmitglied, pflichtet ihr in der Tagesschau bei. Obwohl ökonomisch versierter als Lagarde, vermag auch sie nicht zu erklären, warum die gerade erst in Schwung gekommene Inflation so schnell verschwinden werde.