Forscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) scheinen davon auszugehen, dass in Deutschland künftig kaum noch Autos fahren, ein erheblicher Teil der Industrie ins Ausland verlagert wird und die Gebäude im Winterhalbjahr nicht mehr zuverlässig beheizt werden. Von Henrik Paulitz
In seinem aktuellen Wochenbericht verweist das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf eine neue Studie, mit der die Möglichkeit einer Vollversorgung Deutschlands mit 100 Prozent erneuerbare Energien aufgezeigt werden soll. Das DIW-Szenario setzt primär auf eine dezentrale Erzeugung mit Photovoltaik und Windenergie an Land, eine fast vollständige Elektrifizierung der gesamten Volkswirtschaft, dennoch auf eine bemerkenswert niedrige Stromnachfrage, sowie auf die überwiegend direkte Nutzung des mit extremen Schwankungen erzeugten Wind- und Solarstroms.
Die Studie enthält viele Ungereimtheiten, die die Frage aufwerfen, ob die Wirtschaftsforscher des DIW davon ausgehen, dass in Deutschland künftig kaum noch Autos fahren, ein erheblicher Teil der Industrie ins Ausland verlagert wird und die Gebäude im Winterhalbjahr nicht mehr zuverlässig beheizt werden. Jedenfalls kann sich die Bevölkerung schon mal darauf einstellen, dass der Strom in Zukunft wie in Entwicklungsländern nur noch mit ständigen Unterbrechungen aus der Steckdose kommt, sollten solche Planungen Wirklichkeit werden.