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„Penny“ Goldberg - Mysteriöser Abschied von der Weltbank

Wirtschaft
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Die Weltbank soll Entwicklungsländern helfen, doch das Geld landet teils in Steueroasen. Darf man das laut sagen? Der Abgang einer Ökonomin weckt Zweifel.

Im Reigen der internationalen Wirtschaftsorganisationen gehört die Weltbank quasi zu den Guten: Sie hat sich der Armutsbekämpfung verschrieben und vergibt Kredite an Entwicklungsländer. Umso ärgerlicher für die Bank, wenn es Streit über ihre Methoden gibt – und wenn darüber vielleicht die Chefökonomin stolpert. Es geht um Pinelopi Koujianou „Penny“ Goldberg, eine angesehene griechisch-amerikanische Forscherin, die erste Frau an der Spitze der prestigeträchtigen Fachzeitschrift American Economic Review.

Auslöser der Diskussion ist eine bemerkenswerte Studie aus ihrem Team, die bisher nicht veröffentlicht worden ist: Wenn die Weltbank in Geld an ein Entwicklungsland ausgezahlt hat, wird noch im gleichen Monat aus diesem Land oft besonders viel Geld in Steueroasen transferiert: Fünf Prozent der ausgezahlten Summe werden überwiesen, so haben es Ökonomen aus Goldbergs Team ermittelt.

Da stellen sich viele Fragen: Ist dieser zeitliche Zusammenhang purer Zufall? Hat er vielleicht legitime Gründe: Werden mit dem Weltbank-Geld Unternehmer für erbrachte Leistungen bezahlt, die ihr Geld hinterher vollkommen legal ins Ausland überweisen? Öffentlich diskutiert werden kann all das allerdings derzeit nicht, jedenfalls nicht mit Substanz, denn das Management der Weltbank hat die Veröffentlichung der Studie bislang unterbunden. Dabei steht auf jeder Studie aus Goldbergs Team sowieso, dass die Studie nicht die Meinung des Weltbank-Managements widerspiegelt.

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