Während Automanager Herbert Diess VW »grün« redet und auch der neue Mercedes Chef Källenius ihm kritiklos zu folgen scheint, kommen deutliche Worte vom portugiesischen Weltkonzern-Chef.
Zu Hause bleiben‹ wird es künftig für viele heißen müssen. Mobilität wird zu teuer und daher eingeschränkt. »Einige von uns einige von uns werden in nicht allzu ferner Zukunft eines Tages aufwachen und feststellen, dass wir uns keine Bewegungsfreiheit leisten können.«
Das sagt Carlos Tavares. Er ist nicht irgendwer, sondern Chef des französischen PSA-Autohersteller-Konglomerats, hat erfolgreich Peugeot und Citroën saniert und schließlich für 1,3 Milliarden Euro Opel gekauft.
Während sein Automanager-Kollege von VW, Herbert Diess, vermutlich wider besseres Wissen VW »grün« redet und von kommender Elektromobilität schwärmt, und auch der neue Mercedes Chef Källenius ihm kritiklos zu folgen scheint, kommen deutliche Worte von dem portugiesischen Weltkonzern-Chef. Tavares hat in einem bemerkenswerten Interview mit dem Focus Klartext geredet.
Er kritisiert die realitätsferne Klima-Politik und bekämpft den Zwang zu einer Antriebsform wie dem elektrischen und fordert im Zweifel Wahlfreiheit für den Autofahrer: »Wenn wir ein Gesetz einhalten müssen, das besagt, dass wir weniger Schadstoffe ausstoßen müssen, um den Planeten zu retten, müssen wir dem Verbraucher die Wahl geben, was für seine Bedürfnisse und seinen Besitz am besten geeignet ist.«
Tavares: »Bei PSA wollen wir uns nicht mehr schämen und sagen dem Kunden: Wenn dies das Auto ist, das Sie mögen, dann sind dies die Motoren, die Sie zur Verfügung haben, jeder mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen.«
Er wettert gegen die Dogmatiker, die wild herumreden und »verantwortungslos utopische Maßnahmen« verkündeten. Dabei stoße der Dieselmotor 15 bis 20 Prozent weniger CO2 Emissionen aus als Benzinmotoren. Doch dieses Gerede »Der-Diesel-ist-tot« habe mehr Verbraucher und Unternehmen dazu veranlasst, Benzinfahrzeuge zu kaufen und in diesem Sinne die globale Erwärmung zu erhöhen.