SPD, Grüne und Linke treiben die CDU vor sich her: Sie soll sich von der WerteUnion, der letzten Bastion des Konservatismus, lossagen. Und nicht nur Annegret Kramp-Karrenbauer versendet schon demütig Signale, dass diese ohnehin nicht dazu gehöre.
Wer beide Pressekonferenzen – die der scheidenden CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und des SPD-Zwiegestirns Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken (sie hatte ihre Stimme verloren) – nacheinander anhörte, konnte die thematische Schnittmenge nicht überhören. Diese betraf das nächste Opfer, das die CDU ihrer Koalitionspartnerin wohl bringen soll. Das ist die WerteUnion. Die Vereinigung der Konservativen und Wirtschaftsliberalen innerhalb der Union ist für Merkel und die mit ihr Regierenden ein Stachel im Fleisch – denn mit ihrem vernehmbaren Widerspruch erinnert sie immer wieder daran, dass die Kanzlerinnenpartei sich selbst programmatisch ausverkauft und den Forderungen der ihrerseits untergehenden SPD und der aufsteigenden Grünen unterwirft.