Stellen Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich bitte folgende Situation vor: Sie sind in einem selbstfahrenden Auto unterwegs auf der A43 kurz vor Münster. Das Tempo ist hoch, denn eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt es dort nicht. Sie machen es sich gemütlich, lesen gerade auf ihrem Handy E-Mails oder sehen die tolle Amazon Prime-Serie „Homecoming“ mit Julia Roberts.
200 Meter von ihnen entfernt setzt zur gleichen Zeit der Besitzer eines alten Lanz Bulldog-Treckers sein Gefährt zurück, er will sich aufmachen zu einer Oldtimer-Show. Jener Lanz Bulldog fährt noch nicht autonom und ich brauche diese wilde Vorstellung nur, um die Folge des Zurücksetzens in die Geschichte einzubauen: Der Lanz erschüttert einen Mast, auf dem die lokale 5G-Funkantenne sitzt. Ob des Aufpralls stellt sie die Arbeit ein.
Was passiert nun mit Ihnen und ihrem selbststeuernden Gefährt, geneigte Lesende?
Klar, E-Mails kommen nicht mehr rein, Julia Roberts erstarrt zum Standbild.
Und das Aut0?
Glaubt man Angela Merkel, Telekom-CEO Timotheus Höttges oder vielen, vielen Journalisten, dann müsste es entweder bei vollem Tempo quietschend in die Bremsen gehen oder sich auf den Seitenstreifen stellen.
Denn: Ohne eine 5G-Verbindung ist ja kein autonomes Fahren möglich, behaupten sie.
Bild: Pixabay