Ich habe zwar kaum Zeit... aber in einem Fall der aktuellen Nonsense-Diskussionen muss ich mich einfach einmischen: Sprich Diskussion um die Rente.
Hinter all dem Mummenschanz sticht für mich die Forderung heraus, den Rentenbeitrag bei 20% zu stabilisieren. Diese Forderung bedeutet im KLARTEXT:
Diese Stabilisierung wird darauf hinauslaufen, dass in den Spitzenjahren des demographischen Wandels das Beitragsaufkommen NOCH weniger in der Lage sein wird, aus eigener Kraft auskömmliche Renten zu finanzieren. Die Beiträge könnten hier durchaus auch auf 22 - 24% steigen.
Das allerdings ist nur vorübergehend (für ein paar Jahre...) - und die heute junge Generation, die inzwischen (vor allem aufgrund intensiver öffentlicher Desinformation) ihre Rente bereits mehr oder weniger "abschreibt" wird in Wahrheit KEINERLEI Probleme mehr haben, wenn sie selbst dereinst mal zu Verrentung ansteht.
Steuerzuschüsse für die Rente sind zwar gut und schön - aber sie stellen ein Einfallstor für zunehmende politische Einflussnahme auf das mit gutem Grund mal als unabhängig von der Tagespolitik begründete Rentensystem dar. Hier nämlich ist die Politik ist in einer BRINGESCHULD.
Die diversen Eingriffe ins Rentensystem, die zu Auszahlungen führen, denen keine adäquate Beitragsleistung gegenüber steht, sind nach den Studien zahlreicher Institutionen durch die auf den ersten Blick scheinbar üppigen Steuerzuschüsse eben NICHT ausreichend gedeckt - d.h. sie gehen ZULASTEN jener Ansprüche, die Beitragszahler sich erarbeitet haben.
Außerdem begibt man sich mit Steuerfinanzierung gefährlich weit in den Sumpf einer "Rente nach Kassenlage" - von dem nicht wirklich gute Erfahrungen vorliegen...
Es erhebt sich die Frage: in wessen Interesse eigentlich wäre denn eine Deckelung? Der Arbeitnehmer der ohne Deckelung vielleicht 30 € monatlich MEHR an Rentenbeitrag zahlt, darf sich gerne mal bei der Assekuranz erkundigen - WAS er dafür DORT bekäme - denn das ist ziemlich nahe bei NICHTS.
Verborgen hinter allem bleibt ein Beitragszahler, der in dieser Diskussion (wohl mit gutem Grund...) NIE in den Fokus rückt: nämlich der Zahler der Arbeitgeber-Beiträge. Er ist nämlich der EINZIGE, der von einer Deckelung zu 100% profitiert - der veräppelte Arbeitnehmer hinggegen wird seine grandiose "Einsparung" am Ende mit NOCH NIEDRIGEREM Rentenniveau sozusagen "bezahlen".
Nachdem damit nun das Ross der Kampagne bekannt ist, sollte man nun auch den Reiter erkennen... ;)...
Neben diesem knabbert auch noch ein Sukkubus seit Jahr und Tag an der gesetzlichen Rente: nämlich die Assekuranz - denn die möchte gerne GANZ VIEL Beiträge für sogenannte "private Absicherung" kassieren und hernach (wie immer bei privaten Versicherngen...) MÖGLICHST WENIG dafür auszahlen. Das ist deren EINZIGES Interesse - egal welches Gewäsch dort abgesondert wird.
Eine längstens überfällige positive Nachricht in Sachen Rente wäre: Man beginnt endlich ALLE in das gesetzliche Rentensystem einzubeziehen... Politiker übrigens INKLUSIVE. Wie Rente dann aussehen könnte, lässt sich mit einem kurzen Blick nach (dem recht ähnlich gelagerten) Österreich leicht erfassen...
Alles andere wie z.B. X Arbeitende zahlen für Y Rentner etc. kann man VERGESSEN - das sind nichts als LUFTNUMMERN. Entscheidend war, ist und bleibt, WIEVIEL vom BIP für die Renten aufgewendet wird... sonst NICHTS.
Und eine Bevölkerung, die Rentenkürzungen in wirtschftlich guten wirtschaftlichen Zeiten ZULÄSST, hat definitiv nicht mehr alle Latten am Zaun... denn in nicht mehr so guten Zeiten, wird es ohnehin welche geben...
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