Von Alexander Wallasch - Am Vorabend der großen grünen Revolution sehen wir einen alten weißen Mann, der seine letzten Tage im Amt des Bundesinnenministers verbringt und dem wohl langsam klar geworden ist, was er und die seinen in den Jahren zuvor angerichtet haben.
Noch kleinlauter ist Seehofer geworden. Und sein Berlin, das für den alten Bayern immer nur die fremde Hauptstadt war, macht in diesen Tagen ein wenig den Eindruck von Havanna, Teheran oder Saigon jeweils kurz vor dem Einmarsch der Revolutionsgarden.
Und dann betritt Robert Habeck die Bühne. Sein politischer Geniestreich, erst Annalena Baerbock an sich selbst verglühen zu lassen, ist perfekt gelungen. Und Katrin Göring-Eckardt, die graue Eminenz der Partei, hat den Boden bereitet für das grüne Deutschland-Requiem, als sie 2015 – besoffen von Endorphinen als körpereigene Reaktion auf die „zuströmenden Testosterone“ – strahlend erklärte: „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf!“
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