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AUS DEM MASCHINENRAUM DES NONSENS - Konservativer Philosoph dekonstruiert die Lieblingstheorien der Linken

Gesellschaft
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Von Krisztina-Koenen - In einem soeben auf Deutsch erschienenen provokanten, fesselnden und höchst unterhaltsamen Werk erklärt Roger Scruton, warum leere Rhetorik und himmelschreiender Nonsens es geschafft haben, sorgfältige Analyse und seriöse Logik abzulösen – eine erschütternde Abrechnung mit einigen der angesagtesten Philosophen der Gegenwart.

Als Fools, Frauds and Firebrands (so lautet der Originaltitel von „Narren, Schwindler, Unruhestifter – Anm. d. Red.) 2015 im Vereinigten Königreich erschienen war, fragten viele Kritiker, was der Sinn eines solchen Werkes heute noch sei. Schließlich sei die Sowjetunion und mit ihr die Vorstellung von der kommunistischen Gesellschaft schon vor 25 Jahren zusammengebrochen, und den Linken sei es danach nicht mehr gelungen, eine ähnlich umfassende totale und totalitäre Utopie wie den Kommunismus zu entwickeln. Die Welt sei heute eine andere, die primitiven Versuche egalitärer Gesellschaften hätten wir – mit wenigen Ausnahmen wie Nordkorea, Kuba oder Venezuela – hinter uns gelassen. Der britische Guardian (für den viele der im Buch kritisierten Autoren geschrieben hatten) sah in Scrutons Werk gar den Versuch, den kalten Krieg fortzuführen, und kritisierte den obsolet gewordenen Antikommunismus eines ewig gestrigen Reaktionärs.

"Den besonderen Zorn der Bewunderer der zu Popstars avancierten französischen Denker rief Scruton mit seinem Urteil hervor, diese hätten die unendliche Macht des Sinnlosen entdeckt, ihre Theorien seien purer, nicht interpretierbarer Nonsens, dem das Publikum umso begeisterter huldige, je unbegreiflicher sie sind."

Zweifler und Kritiker lagen falsch. Denn das utopische Denken, das die Gesellschaft der Gegenwart in finstersten Farben malt und auf den Trümmern des historisch Gewachsenen und Verbindenden eine neue Gesellschaft der totalen Emanzipation und der allgemeinen unvermittelten Gleichheit erträumt, hat nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums nur kurz innegehalten. Alsbald entstanden neue, der westlichen Wohlstandsgesellschaft angepasste Versionen des totalitären, ökologischen und kollektivistischen Utopismus. Die nannten sich zwar (meistens) nicht mehr Sozialismus oder Kommunismus, aber es musste weiter gekämpft werden: gegen neue Formen der »strukturellen« Unterdrückung, von denen behauptet wird, sie seien in allen Lebensbereichen präsent, für noch mehr Gleichberechtigung und schließlich für die neue, nebulös gehaltene Utopie einer grenzenlosen, ökologischen und von jeder Tradition und Hierarchie befreiten Weltgesellschaft.

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Die nicht lebensfähigen Subkulturen sozialstruktivistischer Traumwelten 

stürzen wieder in sich zusammen.


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