Von Ates Köprü - Vor einigen Jahren auf Reisen in der Türkei war da immer dieser leicht bemitleidenswerte Blick, der vor allem von den stolzen Istanbulanern hinter einem Lächeln versteckt aus den Augen blitzte, wenn wir mit unserem schlechten Türkisch um eine Ware handelten und irgendwann zugaben: „Wir sind in Deutschland aufgewachsen.“
Das wusste der Basarhändler natürlich nicht. Aber nun mussten wir nicht mehr den gängigen überhöhten Touristen-Preis zahlen, sondern der Verkäufer ging weiter runter mit dem Preis für seine Waren. Aber höchstwahrscheinlich nie so weit runter, wie ihn ein „echter“ Türke, ein Einheimischer, von ihm bekommen würde. Das verlangt man als Tourist ja auch gar nicht, aber da war dieses seltsame Gefühl, dass man eigentlich gar keiner ist.
Der Witz an der Sache ist jedoch, dass ein echter Türke nie da rumrennen würde, wo wir Fake-Türken rumrennen und shoppen.