Wissenschaftler haben die winzigste Antenne gebaut, die je hergestellt wurde – sie ist nur fünf Nanometer lang. Im Gegensatz zu ihren viel größeren Gegenstücken, die wir alle kennen, wurde dieses winzige Ding nicht gebaut, um Radiowellen zu übertragen, sondern um die Geheimnisse der sich ständig verändernden Proteine zu entschlüsseln.
Die Nanoantenne besteht aus DNA, den Molekülen mit den genetischen Anweisungen, die etwa 20.000 Mal kleiner als ein menschliches Haar sind. Sie ist außerdem fluoreszierend, d. h. sie nutzt Lichtsignale, um Informationen aufzuzeichnen und zurückzumelden.
Und diese Lichtsignale können verwendet werden, um die Bewegung und Veränderung von Proteinen in Echtzeit zu untersuchen.
Ein Teil der Innovation dieser speziellen Antenne besteht darin, dass der Empfängerteil auch die molekulare Oberfläche des untersuchten Proteins erfasst. Das Ergebnis ist ein eindeutiges Signal, wenn das Protein seine biologische Funktion erfüllt.
„Wie ein Zwei-Wege-Radio, das sowohl Radiowellen empfangen als auch senden kann, empfängt die fluoreszierende Nanoantenne Licht in einer Farbe oder Wellenlänge und sendet je nach der Bewegung des Proteins, die sie wahrnimmt, Licht in einer anderen Farbe zurück, die wir erkennen können“, erklärt der Chemiker Alexis Vallée-Bélisle von der Université de Montréal (UdeM) in Kanada.
Konkret besteht die Aufgabe der Antenne darin, die strukturellen Veränderungen von Proteinen im Laufe der Zeit zu messen. Proteine sind große, komplexe Moleküle, die im Körper alle möglichen wichtigen Aufgaben erfüllen, von der Unterstützung des Immunsystems bis hin zur Regulierung der Funktion von Organen.