Anleger, denen der Corona-Crash herbe Einbußen gebracht hat, können sich damit trösten, dass es dem weltgrößten Staatsfonds nicht anders erging. Verluste von umgerechnet 18 Milliarden Euro musste der norwegische Staatsfonds in der ersten Jahreshälfte verbuchen, ein Minus von 3,4 Prozent.
Das erste Vierteljahr war das schlechteste, das zweite Quartal das beste in der Geschichte des 1996 gegründeten Staatsfonds, der Ende Juni ein Volumen von knapp einer Billion Euro hatte. Insgesamt konnten die Verluste bei Aktien und Immobilien von Erträgen aus Anleihen nicht wettgemacht werden. Das Portfolio bestand zuletzt zu 70 Prozent aus Aktien, zu 28 Prozent aus Anleihen, hinzu kommen Immobilien. „Auch wenn sich die Märkte im zweiten Quartal gut erholt haben, sind wir immer noch Zeuge beträchtlicher Unsicherheit“, sagt Trond Grande, Vizechef des Fonds. Im Herbst könne es je nach weiterem Verlauf der Pandemie zu Turbulenzen kommen. „Wir haben bereits eine Art V-förmige Erholung an den Finanzmärkten erlebt“, so Grande. „Ich glaube, dass es eine leichte Diskrepanz zwischen der Realwirtschaft und den Finanzmärkten gibt.“ Die vollen Auswirkungen auf Wirtschaftszweige wie die Freizeit- und Reisebranche blieben noch abzuwarten.