Wie Söder geschickt Beschimpfungen in Szene setzt
Ein Gastbeitrag von Josef Hueber
„Nur wer Krisen meistert, wer die Pflicht kann,der kann auch bei der Kür glänzen.“
(Markus Söder zur Frage des Kanzlerkandidaten in der Zeit der Corona-Krise)
Der Halbzeitwert von Umfragen mag generellkurz sein.Bei Markus Söder, dem Ministerpräsidenten Bayerns, dürfte dies nicht zutreffen. Schon lange und immer wieder liest und hört man, dass seine Beliebtheit aufgrund seines muskulösen Zupackens in Form von strengen Regeln im Umgang mit dem nanowinzigen Ungeheuer Covid-19 mächtig ist wie die Körpergestalt des 2-Meter-Mannes selbst.Sich bewähren in der Chefsache Pandemie ist für ihn nicht nur eine Angelegenheit der Medizin oder des politischen Mangements. Es geht dabei hinein in den Bereich der Moral. Im Handelsblatt vom 5. Juli dieses Jahres ist zur Vorstellung Söders vomProfil des künftigen Kanzlerkandidaten zulesen, dass es um einen „moralischen Führungsanspruch“ gehe, der sich in der Corona-Bewältigung zu bewähren habe.