Beim "Dialogforum der Bundesregierung" sollte sich Verteidigungsminister Pistorius den Fragen der Bürger stellen. Ein Teilnehmer stellte jedoch eine Frage, die dann abgewürgt wurde. Der darauf folgende Dialog macht international Schlagzeilen, wird von deutschen Medien jedoch verschwiegen.
Am 3. Oktober ging abends eine Meldung durch die internationalen Nachrichtenagenturen, die bei der TASS beispielsweise die Überschrift „Pistorius reagierte negativ auf Äußerungen über die Möglichkeit einer Einigung mit Russland über die Ukraine“ trug. In der Meldung ging es um einen Vorfall, bei dem ein Bürger den deutschen Verteidigungsminister gefragt hat, warum Bundeskanzler Scholz den Krieg in der Ukraine nicht im Vorwege durch Verhandlungen verhindert hat.
Danach spielte sich eine Posse ab, denn dem Fragesteller wurde das Wort entzogen und Pistorius reagierte wütend und ging auf die Frage gart nicht ein, sondern hielt ein Kurzreferat über die „intakte“ Meinungsfreiheit in Deutschland. Angesichts der Tatsache, dass er das einem Mann sagte, dem er gerade genau dieses Recht verweigert hat, war das eine sehr kuriose Situation, auf die internationale Medien heute aufmerksam machen, über die in Deutschland aber nicht berichtet wird.
Für mich war dabei am bemerkenswertesten, wann genau dem Mann das erste Mal unterbrochen wurde. Er wies darauf hin, dass es unwahr sei, das Putin nicht verhandeln wollte und sagte, dass Putin mehrmals versucht habe, die Eskalation in der Ukraine durch Verhandlungen zu verhindern. Als er dem hinzufügte, dass die deutschen Medien darüber nicht berichten, wurde sofort versucht, ihm das Wort zu entziehen.
Ich werde hier den gesamten Dialogdokumentieren , der sich bei dem „Dialogforum der Bundesregierung“ abgespielt hat. Im Video, das die Bundesregierung live übertragen hat, ist das ab Minute 43.10 zu sehen.
Die Episode begann, als die Moderatorin ankündigte, dass das Gespräch sich seinem Ende neige und man zu den letzten Fragen komme, woraufhin ein Zuschauer rief, er habe eine unangenehme Frage. Da zu solchen Veranstaltungen normalerweise nur ausgewählte Menschen, oft Parteimitglieder der etablierten Parteien, eingeladen werden, gibt es da normalerweise nur „Wohlfühlfragen“. Daher sagte Pistorius, der offenbar keine wirklich „unangenehme Frage erwartete, er sei sehr neugierig auf die unangenehme Frage und dem Mann wurde das Wort erteilt.
Daraufhin spielte sich folgender Dialog ab.
Fragesteller: Herr Pistorius, ich bin gegenteiliger Meinung. Es ist eine Frage, die man in Deutschland gar nicht stellen darf.“
Pistorius: Hier darf man jede Frage stellen.