700 Lehrer haben in Berlin schon gekündigt, berichtete gestern der Tagesspiegel: „Neue Kündigungswelle an Berliner Schulen verschärft Personalnot“. Aber auch das scheint in der Hauptstadt nur die Spitze des Eisbergs zu sein. Denn schon seit längerem fehlen die ausgebildeten Lehrer, und die Schulen müssen mit Hilfslehrkräften die eklatanten Lücken füllen.
Die Zeitung hatte mit Sven Zimmerschied, dem Co-Vorsitzenden der Berliner Vereinigung der Sekundarschulleitungen gesprochen. Es soll laut Zimmerschied sogar Schulen geben, „die keine einzige regulär ausgebildete Lehrkraft mehr finden“. Die Zeitung fand heraus, dass von 33.000 Lehrern in Berlin die Zahl der Quereinsteiger, die kein Lehramtsstudium nachweisen können, inzwischen bei rund 7.000 liegt.
Aber was ist in Berlin so unattraktiv für Lehrkräfte? Die Zeit nennt einen Grund: Berlin sei das einzige Bundesland, das Lehrkräfte nicht verbeamtet. Mehrere Berliner Schulleiterverbände hätten vor den Ferien angesichts des Lehrkräftemangels Alarm geschlagen und gefordert, zur Verbeamtung zurückzukehren. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Schulleiterverbände sagte schon im Juni die Vorsitzende des Interessenverbands Berliner Schulleitungen (IBS), Astrid-Sabine Busse: „Die wichtigsten Akteure sind und bleiben die Lehrerinnen und Lehrer. Die sind so knapp wie Goldstaub. Und es wird jedes Jahr enger.“