In der aktuellen Folge von „AUFrecht“, dem Format von Wochenblick-Chefredakteurin Elsa Mittmannsgruber beim neuen Sender „AUF1“, erklärte die Sozialpsychologin Katy Pracher-Hilander, die sich auf die Psychologie der Urteils- und Entscheidungsfindung spezialisiert hat, die Mechanismen, wie die Politik die Menschen in der Pandemie gefügig macht – und wie man aus diesem Strudel ausbrechen kann.
Mittmannsgruber: Frau Pracher-Hilander, eine Frage vorweg: Ist die Welt jetzt ganz verrückt geworden?
Pracher-Hilander: Das kann man so sagen. Die Menschen laufen herum wie kopflose Hühner. Sie hören nicht mehr auf Instinkte und schauen, was richtig und falsch ist, greifen nicht auf Erfahrungswerte zurück. Weil niemand eine Erfahrung mit so einer Situation hat, sind sie darauf fokussiert, auf Menschen zu hören, die ihnen eine Anleitung geben – und das sind nun einmal Politiker. Das macht es umso leichter, die Menschen dorthin zu treiben, wo hin man sie haben möchte.
In welche Richtung will die Politik die Menschen denn treiben?
Anstatt das Volk vorzubereiten, wurde viel in Richtung Panikmache kommuniziert. Früh kamen auch einseitige Worte wie „Wir brauchen Helden, wir sind im Krieg“. Auffällig war, dass Politiker weltweit ähnliches Vokabular einsetzten. Das ist ein Signal, dass manipuliert wird. Man bringt sie in so eine Art „Soldatenposition“. Seit der Maskenpflicht wurde die Maske zu einer Art Uniform. Dabei ist so etwas nur bedingt und nur in bestimmten Situationen hilfreich, richtet aber viel Schaden an – ist jedoch ein wichtiges Instrumentarium. Aus psychologischer Sicht ist sie ein Schutzschild, hinter dem man sich – unbewusst – verstecken kann. Der Auftrag heißt Denunziation: Es ist salonfähig gemacht worden, jemanden zu verpetzen – und die Politik hat signalisiert, dass das erwünscht ist.