Frankfurter Schule - Die Hintergründe der 68er Kulturrevolution
"Das tiefgehend gewandelte Rechts- und Sittlichkeitsbewußtsein der Deutschen - massenhafte Abtreibung, verbreitete Kinderschändung, Pornographie in allen Medien und „Verschweinung der Gesellschaft“ - sind Ursache bzw. Folge dieses beispiellosen Erfolges.
Das Bild, das Habermas vom „neuen“ sozialistischen Menschen zeichnet, läßt sich mit folgenden wichtigen Elementenskizzieren:
a) kollektive Ich-Strukturen,
b) reziprokes „demokratisches“ Verhalten,
c) kommunikative Ethik.
Dieser „neue“ Mensch wäre homo communicativus:
a) Der „neue“ Mensch verdankt seine Ich-Identität nicht mehr seiner Familie, er identifiziert sich nicht mit Vater und Mutter, sondern mit Kommunikationspartnern in der Kindertagesstätte, in der Ganztagsschule, im gruppendynamischen Labor oder in der „peer-group“.
Homo communicativus verdankt sich ganz dem gesellschaftlichen Kollektiv, er ist alles durch die Gesellschaftund alles für die Gesellschaft.
b) Homo communicativus bindet sich nicht mehr an bestimmte Glaubensinhalte oder Werte, auch nicht an bestimmte Moral- oder Gesetzes- normen wie etwa die Zehn Gebote oder die Normen des Strafgesetzbuches, er folgt nur noch den Verhaltenserwartungen des Kommunikationspartners. Von allen Bindungen und Verbindlichkeiten hat er sich erfolgreich distanziert und emanzipiert (befreit),
c) Homo communicativus hat die christlichen Verhaltensnormen der Zehn Gebote ebenso wie die der Bergpredigt und die Goldene Regel „Was du nicht willst, daß man es dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ als repressiv durchschaut und hinter sich gelassen. Für den Kantischen Kategorischen Imperativ ver- nunft geleiteten Verhaltens „Handle stets so, daß die Maxime deines Handelns ein allgemeines Gesetz werden könnte“, kann der „neue“ Mensch nur noch ein müdes Lächeln aufbringen; denn alle diese Normen unterdrücken die menschlichen Bedürfnisse oder lassen weniger Bedürfnisse zur Befriedigung zu als nach dem Stande der Produktion (objektiv) unterdrückt werden müssen.
Homo communicativus erkennt nur noch eine einzige Verhaltensregel als verbindlich an, diese lautet: „Ich verhalte mich stets so, wie der Andere es von mir erwartet, weil auch der Andere (der jeweilige Kommunikationspartner) sich stets so verhält, wie ich es von ihm erwarte“, d.h. vollständig reziprok („demokratisch“). Habermas nennt diese neue kommunikative Moral auch „universalistische Moral“, weil sie sich in der ganzen Welt als verbindlich durchsetzen soll. "
"Während sich Bürger und Christen an ihr Gewissen binden und sich selbst „bestrafen“, wenn sie den Verhaltenserwartungen des Gewissens nicht nachgekommen sind, orientiert sich homo communicativus an den Verhaltenserwartungen des Außenstehenden. Das gewissensgesteuerte - theonome -Verhalten wird gegen ein gesellschafts- bzw. kollektivgesteuertes- heteronomes - Verhalten ausgewechselt. Für autonomes Verhalten, d. h. aus Freiheit generiertes Verhalten, ist dann kein Platz mehr." Link
"Der Algorithmus von Facebook verändert soziale Beziehungen mehr als die Politik. Dabei geht es nur um gewinnorientierte Werte, alles andere spielt keine Rolle
"Die Wirtschaft ist nicht mehr in die sozialen Beziehungen eingebettet, sondern die sozialen Beziehungen sind in das Wirtschaftssystem eingebettet.“ Link
Hans-Joachim Maaz: Das falsche Leben, unsere normopathische Gesellschaft = VIDEO
"Ein Normopath ist stets normal und angepasst, sein Verhalten überkorrekt und überkonform. Die Zwanghaftigkeit, mit der er den Erwartungen entspricht, verrät indes, dass er ein falsches, ein unechtes Leben führt. Krank ist nicht nur er, sondern vor allem die Gesellschaft, in der er lebt und deren Anpassungsdruck er sich unterwirft - bis er die Gelegenheit gekommen sieht, seine aufgestaute Wut an noch Schwächeren oder am "System" abzureagieren."